понедељак, 8. децембар 2014.

SCHUTZ IN EUROPA

      Krieg,  politische  Verfolgung,  Hunger  und  widrige  Lebensumstände  zwingen  Menschen  dazu,  ihre  Heimat  zu  verlassen.  Ein  kleiner  Teil  von  ihnen  macht  sich  auf  den  Weg  nach  Europa.  Das  Schiffsunglück  vor  Lampedusa,  bei  dem  im  Oktober  2013  mehr  als  300  Flüchtlinge  starben,  hätte  die  europäische  Flüchtlingspolitik  wachrütteln  können.  Stattdessen  werden Menschen,  die  Schutz  suchen,  an  den  EU
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      Außengrenzen  immer  noch  behandelt,  als  wären  sie  Feinde,  die  es  abzuwehren  gilt. 
Auf  Flüchtlinge,  die es  nach  Europa  geschafft  haben,  warten  oftmals  massive  Schikanen.  Sie 
können  ihren  Aufenthaltsort  nicht  frei  wählen.  Wenn  sie  trotzdem  versuchen,  in  das  Land  ihrer  Wahl  vorzudringen,  riskieren  sie  Rückschiebung,  Internierung  und  polizeiliche  Willkür.  Die 
Dublin
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      Verordnung  erlaubt  es,  Flüchtlinge  wie  Frachtgüter  durch  Europa  zu  karren.  Am  Ende  landen  sie  in  überforderten  Ländern,  wo Asyl suchende,  selbst  wenn  sie  minderjährig  sind,  systematisch  inhaftiert  werden.  Diese  Politik  der  Abschottung,  der  fehlenden  Solidarität und  der  ungerechten  Verteilung  des  Aufwands,  der  mit  der  Aufnahme  von  Flüchtlingen  verbunden  ist, kann  nicht  länger  hingenommen  werden.

 
      Wir  fordern  die  europäischen  Staaten  auf,  ein  gemeinsames,  menschenwürdiges   Asylrecht  zu  schaffen,  das  nicht  durch  staatlichen  Egoismus  geprägt  ist,  sondern  vom  Geist  der  Solidarität  und  Verantwortung.  Die  Verpflichtung,  verfolgten  Menschen  Schutz  zu  gewähren,  muss  uneingeschränkt  gelten.

     Europa  muss  Menschen  in  Bedrängnis  zu  Hilfe  kommen  und  legale  Fluchtwege  еr möglichen.  Akut  gefährdete  Menschen  sollen  schon  im  Herkunftsland  in  den Botschaften  der  europäischen  Staaten  Visa  beantragen können

     Dies  gilt  ins besondere für  Menschen  in  Kriegsgebieten.  Flüchtlinge  sollen  nicht  länger  ihr  Leben  riskieren  müssen,  um  nach  Europa  zu  kommen  und  sie  sollen,  wenn  sie  in  Europa  Asyl  suchen,  nicht  länger  kriminalisiert  werden. 

Asylsuchende  müssen  in  allen  EU
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     Mitgliedsstaaten  die  gleichen  Mindeststandards  menschlicher  Behandlung  und  die  gleichen  Chancen  auf  ein  faires  Asylverfahren  vorfinden.  Menschen  sollen  dort  leben  dürfen,  wo  sie  Anknüpfungspunkte  haben  und  nicht  dort,  wo  sie  zuerst  gestrandet  sind.

Um  die  Gleichbehandlung  der  Flüchtlinge  in  allen  EU
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S     taaten  zu  ermöglichen,  müssen  auch  die  finanziellen  Aufwendungen gerecht  verteilt  werden.  Ein  europäischer  Flüchtlingsfonds,  in  den  die  Mitgliedsländer  ihrer  wirtschaftlichen  Leistung  entsprechend  einzahlen,  soll  den  Umgang  mit  Flüchtlingen  den  aktuellen Stimmungsschwankungen  entreißen  und  stattdessen  die  Umsetzung  eines  verbindlichen  europäischen Asylrechts  ermöglichen.  Die  Europäische  Union  muss  als  gemeinsamer  Schutzraum  für  Flüchtlinge  verstanden  werden.

Europäische  Grenzschutzeinrichtungen  sind  als  Sicherheitsmaßnahmen  zu  verstehen,  aber  sie  sind  nicht  dazu  da,  andere  zu  gefährden.  Das  Massensterben  von  Flüchtlingen  darf  nicht  durch  Grenzschutz  legitimiert  oder  tatenlos  hingenommen  werden.  Die  Rettung  von  Menschenleben  muss  oberste  Priorität  haben. Wir Schriftsteller  Europas  erwarten  von  den  Mitgliedsstaaten  und  den  Institutionen  der  Europäischen  Union,  dass  sie  ihren  humanitären  Verpflichtungen  nachkommen  und  es  als  vordringliche  gemeinsame  Aufgabe  verstehen,  Menschen  zu  schützen  und  ihnen  Zukunft s perspektiven  zu  ermöglichen. 
Unterstützung  (Name,  Vorname,  Nationalität)  an:  
schutzineuropa@pen


Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Das PEN-Zentrum Deutschland ersucht uns, einen Aufruf mitzutragen, in dem die Staaten Europas durch die Schriftsteller/innen Europas aufgefordert werden, für "ein gemeinsames menschenwürdiges Asylrecht" zu sorgen. Der österreichische PEN-Club ist ebenfalls an der Sammlung von Unterstützungserklärungen in bzw. aus Österreich beteiligt.
Der Aufruf soll Ende Jänner mit einer Liste der Unterzeichner/innen der EU-Kommission, dem Europäischen Parlament und den Regierungen aller europäischen Staaten übermittelt und der internationalen Presse vorgestellt werden.
Wir ersuchen um die Bekanntgabe der Unterstützungen mit Namen, Vornamen, Nationalität (falls nicht in Österreich) des beiliegenden Aufrufs bis möglichst 21.12. an unsere Mitarbeiterin Mag. Ulrike Stecher an die E-Mail-Adresse: ust@literaturhaus.at
Mit den besten Grüßen
Gerhard Ruiss


 
 



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